UML-Modelle und -Diagramme

Modelle und Diagramme sind Darstellungen einer realen Anwendung. Modelle bieten eine abstrakte Sicht des Systems, während unterschiedliche Diagramme konkrete Darstellungen des Systems enthalten.

UML-Modelle

UML-Modelle (UML = Unified Modeling Language) stellen Systeme mit einem unterschiedlichen Detaillierungsgrad dar. Bestimmte Modelle beschreiben ein System auf einer höheren, abstrakteren Ebene, während andere Modelle mehr Detailinformationen enthalten. UML-Modelle enthalten Modellelemente wie z. B. Akteure, Anwendungsfälle, Klassen und Pakete und mindestens ein Diagramm, das eine spezielle Perspektive eines Systems zeigt. Ein Modell kann auch andere, detailliertere Modelle enthalten.

Sie können Modelle mithilfe von Modellierungsprojekten in der Sicht Projektexplorer erstellen und verwalten. Die Inhalte eines Modellierungsprojekts sind in drei Typen logischer Ordner untergliedert: 'Diagramme', 'Modelle' und 'Profile'. In dieser Struktur wird der logische Einschluss der UML-Modellelemente unabhängig von der physischen Speicherposition angezeigt. Die Modelle in einem Modellierungsprojekt werden unter dem Ordner 'Modelle' oder dem entsprechenden Knoten angezeigt. Diese Knoten sind nicht die physischen Modelldateien, deren Dateinamenerweiterung '.emx' lautet, sondern die Stammmodellelemente der Modelle. In ähnlicher Weise werden die entsprechenden Diagramme und Profile unter dem Ordner 'Diagramme' bzw. dem Ordner 'Profile' angezeigt.

Sie können Modellierungsdiagramme während der Phase der Anforderungserfassung zum Erfassen von Systemanwendungsfällen in einem Anwendungsfallmodell verwenden. Sie definieren die Anwendungsdomäne in einem Analysemodell während der Systemanalysephase und verfeinern das Anwendungsmodell während der detaillierten Designphase in einem Designmodell.

Modelle können zur Ausführung der folgenden Aktionen verwendet werden:

UML-Diagramme

Ein UML-Diagramm (UML = Unified Modeling Language) stellt eine visuelle Darstellung eines Aspekts Ihres Systems zur Verfügung.

UML-Diagramme zeigen die quantifizierbaren Aspekte eines Systems, die visuell beschrieben werden können. Hierzu gehören z. B. Beziehungen, Verhalten, Struktur und Funktionalität. In einem Klassendiagramm wird beispielsweise die Struktur des Systems oder Details einer Implementierung beschrieben, während in einem Sequenzdiagramm die Interaktion zwischen Objekten im Zeitverlauf dargestellt wird.

In einem UML-Diagramm stellen die Diagrammelemente die Klassifikationsmerkmale in einem System oder einer Anwendung visuell dar. Diese Klassifikationsmerkmale sind die Diagrammdarstellung eines Quellenelements. UML-Diagramme stellen Sichten von Quellenelementen bereit. Diagrammelemente haben jedoch einen semantischen Wert.

UML-Diagramme können Systemarchitekten und -entwicklern helfen, Anwendungen zu verstehen, daran gemeinsam zu arbeiten und sie zu entwickeln. Hochrangige Architekten und Führungskräfte können mithilfe von UML-Diagrammen ein komplettes System oder Projekt visualisieren und Anwendungen zu Entwicklungszwecken in kleinere Komponenten unterteilen.

Systementwickler können mit UML-Diagrammen Anwendungen angeben, visualisieren und dokumentieren, was die Effizienz steigern und ihr Anwendungsdesign verbessern kann. UML-Diagramme können auch Unterstützung beim Identifizieren von Verhaltensmustern leisten, was Gelegenheiten zur Wiederverwendung und Optimierung von Anwendungen bieten kann.

Die visuelle Darstellung eines mithilfe von UML-Diagrammen bereitgestellten Systems kann sowohl einen konkreten als auch einen allgemeinen Einblick in Konzept und Design einer Anwendung geben.

Sie können eine Vielzahl von Diagrammtypen verwenden, um ein System oder eine Anwendung zu modellieren. Die Auswahl erfolgt auf Basis des Systems, der Zielgruppe und der Details des zu erstellenden Modells. Abhängig von der Diagrammauswahl können Sie die Details und den Abstraktionsgrad im Diagramm auswählen.

Ein typisches UML-Modell kann aus vielen unterschiedlichen Typen von Diagrammen bestehen. Hierbei bietet jedes Diagramm eine andere Sicht des Systems, das von Ihnen modelliert wird. Beispiele für UML 2.1-Diagramme und Diagramme einer späteren Version umfassen Anwendungsfalldiagramme, Zustandsdiagramme, Sequenz- und Kommunikationsdiagramme sowie Themen- und Anzeigediagramme. Einige UML 2.1-Diagramme und Diagramme einer späteren Version erlauben auch die Verwendung von Freiformdiagrammen und Nicht-UML-Formen (sog. Shapes).

Mit Freiformdiagrammen können Sie allgemeine, übergeordnete Sichten eines Modells oder alternative Modellsichten darstellen, die sich mit der standardmäßigen UML-Notation nicht darstellen lassen. Es gibt zwei Typen von Freiformdiagrammen:
  • reine Freiformdiagramme ohne semantischen UML-Kontext
  • UML-Diagramme, die die Verwendung von Freiformdiagrammelementen zulassen, nämlich Anwendungsfall-, Klassen-, Komponenten- und Verteilungsdiagramme

Unterschied zwischen UML-Modellen und -Diagrammen

Modelle sind abstrakte Darstellungen eines Systems. Ein Modell verwendet UML oder andere Notationen zur Beschreibung eines Systems mit verschiedenen Abstraktionsgraden. Modelle enthalten häufig einzelne oder auch mehrere Diagramme, in denen ein Aspekt eines Modells oder einer Untergruppe von Modellelementen grafisch dargestellt wird. Auf diese Weise stellt ein Diagramm einen bestimmten Aspekt oder Teil eines Modells dar. Diagramme können außerhalb oder innerhalb eines Modells existieren. Wenn ein Diagramm aus einem Modell gelöscht wird, dann bleiben die Elemente weiterhin Bestandteil des Modells.

Diagramme zeigen die quantifizierbaren Aspekte eines Systems, die visuell beschrieben werden können. Hierzu gehören z. B. Beziehungen, Verhalten, Struktur und Funktionalität. In einem Klassendiagramm können Sie beispielsweise die Struktur eines Systems oder die Details einer Implementierung beschreiben, während in einem Sequenzdiagramm die Interaktion zwischen Objekten im Zeitverlauf dargestellt wird.

Darüber hinaus können Modelle auch Profile enthalten, die für ein bestimmtes System oder eine bestimmte Anwendung vordefiniert oder angepasst wurden.


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