Startseite topics Reaktive Instandhaltung Was ist reaktive Instandhaltung?
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Reaktive Instandhaltung wird manchmal auch als Fehlerbehebung bezeichnet und ist eine Strategie zur Gerätewartung, bei der die Wartung erst durchgeführt wird, wenn ein Asset ausgefallen ist. Dieser Ansatz beruht auf der Überzeugung, dass die Kosten, die während der Ausfallzeiten von Assets oder aufgrund notwendiger Reparaturen anfallen, in der Regel niedriger sind als die Kosten für ein umfassendes Wartungsprogramm. Neben der vorbeugenden und vorausschauenden Wartung ist die reaktive Instandhaltung heute eine der gängigsten Wartungsstrategien.

Was ist der Unterschied zwischen reaktiver, vorbeugender und vorausschauender Wartung?

Während sowohl bei vorbeugenden als auch vorausschauenden Wartungsstrategien regelmäßige Wartungspläne eingehalten werden, um Störungen bei Assets zu vermeiden, sieht die reaktive Instandhaltung Reparaturen nur dann vor, wenn ein Asset ausgefallen ist. Ein Asset ist eine Sache, die für ein Unternehmen nützlich oder wertvoll ist. Der Term kann sowohl physische als auch nicht physische Assets wie Infrastruktur und Geräte, Kapital und Personen umfassen.

Vorbeugende und vorausschauende Wartung werden beide als proaktive Wartungsstrategien betrachtet und eignen sich am besten für Unternehmen, die komplexe Anlagen besitzen und über Kapital verfügen, das sie bereit sind, in ein umfassendes Wartungsprogramm zu investieren. Die reaktive Instandhaltung hingegen bewährt sich am besten bei Unternehmen mit kostengünstigen, nicht kritischen Anlagen, deren Ausfall die normalen Geschäftsprozesse nicht unterbricht.

Es gibt drei verschiedene Arten der reaktiven Instandhaltung.

Notfallwartung: Bei der Notfallwartung handelt es sich um eine ungeplante Wartung von Assets, die eingesetzt wird, wenn ein notwendiges Gerät ausgefallen ist. Da bei Reparaturen ein Gerät mit Notfallwartung Priorität hat, kommt es bei dieser Strategie häufig zu Unterbrechungen und Verzögerungen.

Ausfallorientierte Wartung: Wie bei der Notfallwartung handelt es sich auch bei der ausfallorientierten Wartung um eine ungeplante Reaktion darauf, dass ein Asset plötzlich repariert werden muss. Da die ausfallorientierte Wartung ungeplant ist, ist sie üblicherweise sowohl teuer als auch zeitaufwendig.

„Run to failure“-Wartung: Die „Run to Failure“-Wartung ist eine Wartungsstrategie, bei der Assets bewusst so lange betrieben werden, bis sie kaputtgehen. In manchen Fällen wurde das Ersatz-Asset bereits gekauft und steht zur Installation bereit. Die Strategie ist nur dann effektiv, wenn Geräte schnell ausgetauscht oder repariert werden können, ohne dass die Produktion für längere Zeit stillsteht.

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Vor- und Nachteile der reaktiven Instandhaltung

Wie bei jedem gängigen Wartungsansatz gibt es mit Blick auf eine reaktive Instandhaltungsstrategie Vor- und Nachteile. Während diese Strategie für kostengünstige Assets mit geringer Priorität in Ordnung ist, kann eine reaktive Instandhaltung bei größeren und komplexeren Anlagen deren Lebenszyklus beeinträchtigen. Und in der Regel sind diese komplexeren Anlagen genau jene, auf die Unternehmen im Hinblick auf normale Geschäftsoperationen angewiesen sind.

Vorteile

Erfordert wenig bis keine Planung: Wenn erst auf einen Ausfall reagiert, statt ihn vorherzusehen und sich darauf vorzubereiten, muss keine Zeit für das Trainieren und die Vorbereitung des Personals einplanen.

Minimale Implementierungskosten: Alle Finanzmittel, die für eine reaktive Instandhaltungsstrategie erforderlich sind, werden nur dann genutzt, wenn ein Asset kaputt ist, sodass fast keine Vorlaufkosten anfallen.

Weniger Vollzeitmitarbeitende erforderlich: Die reaktive Instandhaltung ist erst dann arbeitsintensiv, wenn ein Asset kaputtgeht. Somit können Personal und Ressourcen bis dahin für andere Geschäftszwecke eingesetzt werden.

Keine regelmäßigen Stillstände: Da die Produktion nicht routinemäßig angehalten wird, um ein Asset zu reparieren, müssen keine Stillstandszeiten eingeplant werden.

Nachteile

Ungeplante Ausfallzeiten: Wenn Assets nicht regelmäßig repariert werdenen, besteht das Risiko unerwarteter Gerätefehler, die zu kostspieligen Unterbrechungen führen können. Dringend benötigte Geräte sind dann möglicherweise nicht verwendbar, bis sie ordnungsgemäß repariert wurden und wieder normal funktionieren.

Kostenintensive Reparaturen: Wenn ein Asset kritisch ist für die normalen Geschäftsoperationen, kann es kostenintensiv sein, dieses Asset zur Wartung abzuschalten. Zusätzlich zu den Arbeitsniederlegungen fallen auch Kosten für das Anheuern von Technikern an, die für die Durchführung von Reparaturen benötigt werden.

Schwierigkeiten bei der Budgetierung: Im Hinblick auf große, kostenintensive Anlagenfehler, bei denen man nicht weiß, welches Asset wann kaputtgeht oder wie lange die Reparatur dauern wird, ist die Planung des Wartungsplans für viele Unternehmen eine Herausforderung.

Verzögerungen bei der Suche nach benötigten Teilen: Ohne einen Wartungsplan oder ein Lager voller Ersatzteile kann die Beschaffung der benötigten Ersatzteile für eine kritische Reparatur Monate dauern. Wenn eine kritische Anlage kaputtgeht, kann sich die Wartung verzögern, bis die für die Reparatur benötigten Teile verfügbar sind.

Unsichere Betriebsbedingungen: Wenn Assets im Rahmen einer Strategie zur reaktiven Instandhaltung oder auch einer „Run to Failure“-Wartung absichtlich nicht kontrolliert werden, entsteht ein Risiko für die Worker, die mit den unsicheren Assets arbeiten.

Schlechte Leistung: Assets, die nicht regelmäßig repariert werden, gehen nicht auf einmal kaputt – vielmehr ist es so, dass ihre Qualität über Tage, Monate und sogar Jahre abnimmt. Assets, die einer ständigen Beanspruchung ohne regelmäßige Wartung ausgesetzt sind, werden wahrscheinlich nicht die optimale Leistung erbringen.

Hohe Energiekosten: Wenn die Leistung der Assets sinkt, sinkt auch ihre Effizienz. Assets, die länger laufen, ohne ordnungsgemäß gewartet zu werden, verbrauchen mehr Energie. Das treibt die Kosten in die Höhe und führt zu einer schlechteren CO2-Bilanz. 

Beispiele für reaktive Instandhaltung

Während große Unternehmen, die bei ihren täglichen Abläufen auf komplexe Anlage angewiesen sind, weitgehend von der reaktiven Instandhaltung auf proaktive, vorbeugende und vorausschauende Strategien umstellen, gibt es immer noch Fälle, in denen eine reaktive Instandhaltung sinnvoll ist. Das gilt insbesondere für kleinere Unternehmen, für die die Einstiegskosten einer vorbeugenden oder vorausschauenden Strategie nicht zumutbar sind. Hier folgen einige Beispiele.

Fahrzeuge

Viele Unternehmen, die als Teil ihres Kerngeschäfts auf Fahrzeuge angewiesen sind, setzen auf reaktive Instandhaltung, um diese Fahrzeuge am Laufen zu halten. Auch wenn sie erkennen, welchen Wert ein Umstieg auf eine andere Strategie langfristig hätte, sind die Ressourcen, die für die Einführung einer Strategie zur vorbeugenden oder vorausschauenden Wartung erforderlich sind, möglicherweise einfach nicht verfügbar. Da die betroffenen Assets (Fahrzeuge) relativ billig und leicht zu reparieren sind, ist es für einige Unternehmen kostenwirksamer, zu warten, bis diese Assets kaputtgehen, und sie dann zu reparieren.

Hotel- und Gastgewerbe

Das Hotel- und Gastgewerbe wendet bei der Pflege vieler seiner Assets Strategien zur reaktiven Instandhaltung an. Beispiele hierfür sind Klimaanlagen, Maschinen in der Wäscherei, Aufzüge, Heizkessel und Schlüsselkartensysteme. Wie beim Infrastrukturbeispiel können viele dieser Assets erst dann repariert werden, wenn sie sichtbare Anzeichen von Störungen zeigen. So gilt beispielsweise eine Schlüsselkarte, die einem Gast den Zugang zu einem Zimmer ermöglicht, als „funktionsfähig“, bis sie nicht mehr funktioniert. Da die Reparatur oder der Austausch der Schlüsselkarte sowohl kosteneffektiv als auch vom Personal einfach umzusetzen ist, ist hier ein reaktiver Instandhaltungsansatz am besten.

Infrastruktur

Wenn es um die Reparatur von Straßen, Autobahnen, Brücken, U-Bahnen, Eisenbahnlinien und anderen kritischen Verkehrsinfrastrukturassets geht, nutzen die meisten staatlichen und bundesstaatlichen Wartungsprogramme einen reaktiven Instandhaltungsansatz. Das liegt vor allem daran, dass normale Abnutzungserscheinungen an Bauwerken nur schwer zu beheben sind, bis sie nach dem Auftreten eines Schadens sichtbar werden. Ein gutes Beispiel dafür sind die Linien zur Abgrenzung der einzelnen Fahrspuren auf einer Straße. Sie können erst übermalt werden, wenn sie im Laufe der Zeit und durch die ständige Abnutzung verblasst sind.

Vorbeugende und vorausschauende Wartung

Für Unternehmen, die Eigner und Betreiber von komplexeren Anlagen sind, kann eine reaktive Instandhaltung sowohl kostenintensiv als auch ineffizient sein. Es ist eine proaktive, umfassendere Strategie wie die vorbeugende oder vorausschauende Wartung erforderlich.

Vorbeugende Wartung

Bei der vorbeugenden Wartung werden Wartungsdatensätze, Prüflisten, Arbeitsaufträge und Leistungsmetriken verwendet, damit die Techniker sehen, wann sich Gelegenheiten bieten, um geplante Wartungsarbeiten an Assets durchzuführen, bevor diese kaputtgehen. Mit Funktionalitäten wie maschinellem Lernen, Datenanalyse und der Möglichkeit zur Überwachung des Assetzustands tragen moderne Programm für vorbeugende Instandhaltung dazu bei, die Wartungskosten zu reduzieren, die Wartungsaktivitäten zu optimieren und die Lebenserwartung der Assets zu erhöhen.

Viele Strategien zur vorbeugenden Wartung setzen auf Ansätze des Enterprise Asset Management (EAM) und auf Wartungssoftware wie computergestützte Wartungsmanagementsysteme (CMMS), um die Anlagenstabilität zu erhöhen, Konformität zu gewährleisten, Wartungsaufgaben zu verwalten und Probleme zu beheben, die sich auf die Produktion auswirken können.

Vorausschauende Wartung

Die vorausschauende Wartung basiert auf den Funktionalitäten zur zustandsbasierten Überwachung der vorbeugenden Wartung und nutzt Echtzeit-Überwachungsfunktionen, die eine kontinuierliche Bewertung und Neubewertung des Zustands eines Assets ermöglichen. Bei einem Ansatz zur vorausschauenden Wartung sammeln Sensoren Daten in Echtzeit, die dann in KI-fähige EAM- und CMMS-Software eingespeist werden, wo fortschrittliche Datenanalysetools Wartungsprobleme identifizieren, erkennen und adressieren, sobald sie auftreten.

Darüber hinaus können Algorithmen eingesetzt werden, um Modelle zu erstellen, die dabei helfen, potenzielle Probleme in der Zukunft zu erkennen und zu adressieren, bevor diese zu Ausfällen von Geräten führen. Es hat sich gezeigt, dass Programme zur vorausschauenden Wartung die Ausfallzeiten von Assets um 35 bis 50 Prozent verringern und die Lebensdauer von Assets um 20 bis 40 Prozent verlängern.1

EAM und CMMS

Sowohl EAM als auch CMMS spielen eine wichtige Rolle bei Strategien zur vorbeugenden und vorausschauenden Wartung.

Enterprise Asset Management (EAM) ist ein Ansatz für das Asset Performance Management (APM), der Software, Systeme und Services kombiniert, um Techniker bei der strategischen Wartung der Assets zu unterstützen. Heutzutage ist alles – von Pipelines bis hin zu Wolkenkratzern – über das Internet der Dinge (IoT) miteinander verbunden. Vor diesem Hintergrund werden fortschrittliche Analysen und künstliche Intelligenz (KI) für EAM immer wichtiger. Die von den Sensoren erfassten Daten werden in Sekundenschnelle mithilfe von KI-Verfahren analysiert, die Aufschluss darüber geben, warum Geräte möglicherweise nicht richtig funktionieren.

CMMS sammelt kritische Anlageninformationen an einem Ort, wo sie für Wartungstechniker besser zugänglich sind. Die Schlüsselkomponente eines CMMS ist eine Datenbank, die kritische Anlageninformationen zusammen mit den Ressourcen organisiert, die als Unterstützung bei der Wartung der Assets erforderlich sind.  CMMS-Software ist in vielen verschiedenen Branchen gängig, unter anderem in der Fertigung, im Transportwesen, in der Konstruktion und im Bereich Energie.

Die Vorteile von vorbeugender und vorausschauender Wartung

Die Einführung von Ansätzen zur vorbeugenden und vorausschauenden Wartung kann Unternehmen einen großen Nutzen bringen, wenn diese bereit sind, die entsprechenden Vorlaufinvestitionen zu tätigen.

Längere Lebensdauer von Assets

Durch die konsequente Systematisierung von Wartung und Prüfungen tragen Programme zur vorbeugenden und vorausschauenden Wartung dazu bei, dass Assets ihren vollen Lebenszyklus erreichen.

Bessere Leistung der Assets

Programme zur vorbeugenden und vorausschauenden Wartung erhöhen die Betriebszeit von Assets, verbessern das Lieferantenmanagement und den Workflow und helfen dabei, Wartungsteams so zu organisieren, dass sie produktiver arbeiten können.

Weniger Reparaturen, weniger Ausfallzeiten

Eine vorbeugende und vorausschauende Wartung ermöglicht es der für die Wartung zuständigen Führung, die Leistung und den Zustand von Assets in Echtzeit zu überwachen, sodass sie Gelegenheiten zur vorbeugenden Wartung erkennen können, bevor eine kritische Anlage ausfällt.

Ein besserer Überblick über alle Geschäftsbereiche hinweg

Vorbeugende und vorausschauende Wartung ermöglicht es den Teams, bei ihren Entscheidungen in Bezug auf die Wartung nicht nur den Zustand des Assets zu berücksichtigen, sondern auch Faktoren wie Ressourcen, Fragen des Arbeitsschutzes, Sicherheitsrisiken und projizierte Ausfallzeiten.

Stärkere Funktionalitäten mit Blick auf die Konformität

Große Unternehmen wissen, wie stark die Anforderungen in Bezug auf Datenverwaltung und -speicherung von Region zu Region variieren können. Vorbeugende und vorausschauende Wartung tragen dazu bei, dass Ihre Prozesse die Compliance-Anforderungen erfüllen – unabhängig davon, wo Sie geschäftlich tätig sind.

Lösungen für die Wartung
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Ressourcen für das Wartungsmanagement Was ist vorbeugende Wartung?

Erfahren Sie mehr über die vorbeugende Wartung, mit der Ihr Unternehmen seine wertvollsten Assets reparieren kann, bevor sie kaputtgehen.

Mit Asset-Management zu mehr Leistung

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Vorbeugende vs. vorausschauende Wartung

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Fußnoten

1Quantifying the value of predictive maintenance“ (Link befindet sich außerhalb von ibm.com), Nucleus Research, 8. May 2023