Wartung, Reparatur und Betrieb (MRO) sind eine Disziplin, die sowohl den täglichen als auch den langfristigen Prozess rund um Fertigungsmaterial, Ausrüstungen und sogar die Fabrik selbst verwaltet, so dass Hersteller proaktiv oder in Echtzeit auf Probleme in der Lieferkette reagieren können.
MRO unterstützt Hersteller bei der Überholung und Verwaltung nicht nur der für die Herstellung von Artikeln eingesetzten Ausrüstungen und Hilfs- und Betriebsstoffe, sondern auch der Fabrik selbst. Da der externe und interne Druck die Lieferkette in den letzten Jahren komplizierter gemacht haben, ist das nur noch wichtiger geworden.
In Fabriken arbeiten täglich Dutzende bis Tausende von Maschinen zusammen, um Enderzeugnisse herzustellen, die das Unternehmen schließlich verkauft. Um die Fabrik am Laufen zu halten, müssen all diese Maschinen, die aus Hunderten von Einzelteilen bestehen, in einwandfreiem Zustand sein und planmäßig laufen.
Daher benötigen Hersteller einen regulierten Prozess zur Verwaltung jedes Aspekts ihrer Fabriken. Was genau bedeutet MRO und wie können Unternehmen MRO zu ihrem Vorteil nutzen?
Unternehmen, die auf externe Ereignisse vorbereitet sind, sind ihren Konkurrenten vermutlich einen Schritt voraus. Die Bedeutung von MRO in einer marktorientierten Welt darf nicht unterschätzt werden. Jeder Hersteller ist auf die Wertschöpfung fokussiert und muss daher seine Fabriken so einrichten, dass der Herstellungsprozess effizient und effektiv abläuft.
Um Rohstoffe erfolgreich in Enderzeugnisse zu verwandeln, müssen Fabriken wie gut geölte Maschinen funktionieren und sowohl den Rohstoffbedarf als auch den Stand der Enderzeugnisse prognostizieren können, so dass sie immer über die richtige Ausrüstung, das richtige Verbrauchsmaterial und das richtige Personal für die Ausführung verfügen. Für viele Unternehmen bedeutet das, dass sie ein MRO-Bestandsmanagement benötigen.
Die Priorisierung der MRO ist ein Bestandteil des Supply-Chain-Managements, weil der Warenfluss von verschiedenen Lieferanten verwaltet werden muss, um die planmäßige Produktionsleistung eines Unternehmens zu gewährleisten. Es handelt sich aber nicht nur um einen Prozess zur Verwaltung von Technologie. Fabriken sind auf Dutzende bis Hunderte von Arbeitern angewiesen, die nicht die von einem Unternehmen verkauften Produkte herstellen, sondern dafür sorgen, dass die Fabrik planmäßig läuft und dass den für die Herstellung der Produkte verantwortlichen Mitarbeitern alles zur Verfügung steht, was sie für ihre Arbeit benötigen. Sie sind auf einen umfassenden Prozess angewiesen, mit dem sichergestellt wird, dass sie über die nötigen Tools, Ausrüstungen und Reinigungsmittel verfügen, damit die Maschinen betriebsbereit bleiben und einwandfrei arbeiten.
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MRO bezieht sich auf den Vorgang der Wartung, Reparatur oder anderweitigen Erhaltung der Betriebsbereitschaft der Tools, Verbrauchsmaterialien und Ausrüstungen, die zur Herstellung von Waren benötigt werden. Das MRO-Management ist der regulierte Prozess, nach dem Unternehmen MRO durchführen. Während jedes Unternehmen, das Fabriken verwaltet, seine eigene Version von MRO durchführt, ob es nun über ein spezifisches Konzept verfügt oder überhaupt weiß, was MRO bedeutet, haben Unternehmen in letzter Zeit einen methodischeren, umfassenderen und zukunftsweisenderen MRO-Managementprozess eingeführt.
Letztendlich muss jedes Unternehmen, das Waren herstellt und eine Fabrik unterhält, sicherstellen, dass seine Maschinen sauber sind, über aktuelle Teile verfügen und zur Produktion von Waren bereit sind. Beim MRO-Management handelt es sich jedoch um eine umfassendere Strategie, die auf Best Practices und umfangreichen Leitlinien basiert.
Durch Entwicklung eines intelligenteren MRO-Managementkonzepts können Unternehmen ihre MRO-Metriken und wesentlichen Leistungsindikatoren (KPIs) wie Kostenkontrolle, Verfügbarkeitszeit von Ausrüstungen und mittlere Reparaturzeit besser verfolgen.
Das Bestandsmanagement ist eine wichtige Komponente jeder MRO-Strategie. So wie ein Mangel an Bestandsartikeln zu Problemen führen kann, wollen Unternehmen auch keine unnötig hohen Bestände (z. B. zu viele Rohstoffe und Ausrüstungen), die hohe Lagerhaltungskosten mit sich bringen. Mit einer starken Bestandskontrolle wird sichergestellt, dass Sie über die richtige Menge an MRO-Verbrauchsmaterial verfügen. Bestände werden am besten als Investition betrachtet1 und daher müssen Unternehmen mit Sorgfalt, Präzision und Disziplin an die Sache herangehen, um ihre Lagerbestände erfolgreich zu verwalten.
Das Unternehmen wird vermutlich viele der Produkte kaufen, die Wartung, Reparatur und Betrieb erfordern, kann sich aber auch dafür entscheiden, einige seiner Tools und Produkte über einen extern verwalteten Bestand zu mieten.
MRO-Ausrüstungen sind zwar notwendig, können aber auch enorme Kosten für Unternehmen mit sich bringen, wenn sie die Beschaffung nicht richtig angehen. Unternehmen, die von ihrem MRO-Materialeinkauf oder von den Anforderungen für einen effektiven Betrieb ihrer Fabriken keine Ahnung haben, werden die MRO-Kosten für die Herstellung ihrer Waren stark unterschätzen, was sich wiederum auf ihre Gesamtrentabilität auswirkt. Darüber hinaus kann ein Unternehmen, das keinen methodischen Beschaffungsprozesses hat, nur beschränkt die besten Lieferanten ermitteln, die MRO-Güter und -Ausrüstungen zu den bestmöglichen Preisen anbieten.
Daher lohnt sich für Unternehmen eine regulierte MRO-Beschaffungsstrategie zur Rationalisierung ihres Einkaufsprozesses für MRO-Materialien.
Unabhängig davon, wie ein Unternehmen seine Bestände für Wartung, Reparatur und Betrieb angeht, wäre es ratsam, eine Bestandsmanagement-Software einzusetzen, um seine Prozesse zu optimieren und den Überblick über Aufträge, Vorlaufzeiten, Lagerhaltungskosten und die Art des benötigten Bestands zu behalten.
Wenn Unternehmen sich für eine vorausschauende Wartung oder eine vorbeugende Wartung entscheiden2, müssen sie über die richtigen Tools für Diagnose, Wartung und Reparatur verfügen, um die Maschinen in optimalem Zustand zu halten, wie auch immer sie die Wartung planen. Dafür brauchen sie ausgefeilteres digitales Büromaterial, wie Spreadsheets, andere Software, Hardware und Cloud-Kosten für die Verwaltung von Informationen über ihre MRO-Artikel und Lieferketten.
Es gibt verschiedene Arten von MRO, auf die Unternehmen im Blick behalten müssen. Die nachstehenden Beispiele für MRO zeigen die ganze Bandbreite von Konzepten, die jedes Unternehmen in Betracht ziehen muss, wenn seine Fabriken termingerecht laufen sollen.
Dazu gehören Dinge wie Ersatzteile, Schmiermittel, Werkzeuge und andere Infrastruktur-Reparaturprodukte zur Durchführung von Reparaturarbeiten, wie z. B. der Reparatur von Maschinen, bevor sie ausfallen, um ein hohes Maß an Instandhaltung zu erzielen.
Um sicherzustellen, dass eine Fabrik Waren produzieren kann, muss die Fabrik selbst funktionsfähig sein. Die Reparatur und Wartung der Infrastruktur stellt sicher, dass die Basis der Fabrik in gutem Zustand ist und dass ausreichend Verbrauchsmaterial vorhanden ist (z. B. Hausmeisterbedarf, Reinigungsmittel sowie Tools und Hilfs- und Betriebsstoffe). Als integraler Bestandteil jedes Produktionsprozesses sind Tools Gegenstände, die bei der Herstellung von Enderzeugnissen zum Einsatz kommen. Zu den wichtigsten Tools gehören Drehbanken, Bohrer und Spritzgussformen sowie wichtige Hilfs- und Betriebsstoffe wie Schmiermittel, Klebstoffe, Gase, Handschuhe, Masken und Werkzeuge wie Schweißstäbe und Lötwerkzeuge. Deshalb muss ein Unternehmen den Nutzungsgrad von Verbrauchsgütern wie Hilfs- und Betriebsstoffen gut im Griff haben, damit es niemals Gefahr läuft, dass sie während eines Arbeitstages ausgehen.
Sobald ein Produkt hergestellt ist, muss das Unternehmen es auf die Fahrzeuge verladen, die es zum Groß- oder Einzelhandelsbetrieb transportieren. Von Förderbändern über Gabelstapler bis hin zu anderen Fahrzeugen und beweglichen Ausrüstungen ist dies ein entscheidender Teil eines jeden Fabrikmanagementprogramms. Es nützt einem Unternehmen nichts, wenn es Produkte herstellt, aber nicht über eine zuverlässige Möglichkeit für ihren Transport verfügt. Daher muss es sorgfältig darauf achten, dass diese Ausrüstungen ebenso gut gewartet werden wie die eigentlichen Produktionsausrüstungen in der Fabrik.
- Minimierung ungeplanter Ausfallzeiten: Schon eine einzige Maschine, die nicht wie vorgesehen funktioniert, oder das Fehlen eines Rohstoffs kann die gesamte Produktionslinie ins Chaos stürzen, was sich negativ auf das Geschäftsergebnis des Unternehmens auswirkt und zu Szenarien führt, in denen die Mitarbeiter herumstehen und darauf warten, dass sie weiterarbeiten können. Wenn Ausfallzeiten vermieden werden, können die Arbeitskräfte produktiv arbeiten und die Waren die Fabrik zügig verlassen. Darüber hinaus können Unternehmen, die MRO einbeziehen, regelmäßige Wartungsarbeiten besser planen, so dass sie ihre Fabriken am Laufen halten und die Konkurrenz ausstechen können. Da sie wissen, wann Maschinen gewartet werden müssen oder auszufallen drohen, können sie den gesamten Betrieb ganzheitlich betrachten und entscheiden, welche Ausrüstungen außer Betrieb genommen werden sollen, während die übrigen Ausrüstungen zur Produktion ihrer Waren in Betrieb bleiben.
- Vermeidung von Fehlbeständen und Überbeständen: Eine automatisierte und genaue Lösung für MRO bedeutet, dass Unternehmen besser dafür gerüstet sind, zu wissen, wann alle ihre MRO-Ausrüstungen, Werkzeuge und Produkte nachbestellt werden müssen. Wenn auch nur der kleinste Klebstoff oder das unbedeutendste Reinigungsmittel ausgeht, kann sich dies auf den gesamten Herstellungsprozess auswirken. Darüber hinaus können es sich Unternehmen kaum leisten, zu viele Produkte vorrätig zu haben, weil ihr Lager sonst überfüllt ist. Das verursacht unnötige Lagerkosten, birgt das Risiko, dass Material verdirbt, und behindert die Fähigkeit, auf sinkende Preise aufgrund von Markttrends zu reagieren.
- Verfolgung der MRO-Ausgaben: Wenn Unternehmen ihre Ausgaben im Auge behalten, können sie erkennen, ob und wann sie den Anbieter wechseln, auf ein anderes Produkt umsteigen oder möglicherweise an bestimmten Stellen zu einem extern verwalteten Bestand übergehen müssen.
- Einhaltung von Vorschriften: Staatliche Organisationen und Branchenverbände haben zahlreiche Regeln und Leitlinien in Bezug auf die Sicherheit der Mitarbeiter und die Qualität der bei der Herstellung von Produkten verwendeten Fertigerzeugnisse festgelegt. Dazu gehören Arbeitsschutz- und Gesundheitsvorschriften, Umweltvorschriften sowie die Einhaltung von Geräte- und Maschinenvorschriften. Damit kommen die Unternehmen ihrer Verantwortung nach, den Mitarbeitern, insbesondere jenen, die unter schwierigen Produktionsbedingungen arbeiten, einen möglichst sicheren Arbeitsplatz bereitzustellen. Wenn sichergestellt wird, dass die schweren Ausrüstungen, an denen gearbeitet wird, über die erforderlichen Ersatzteile verfügen, gereinigt und gewartet wurden, können unnötige Gefahren oder die Möglichkeit eines schweren Unfalls vermieden werden.
Es gibt mehrere Herausforderungen, die jedem Unternehmen beim Aufstellen einer soliden MRO-Managementstrategie bewusst sein sollten.
- Implementierungskosten: Wie bereits erwähnt, hat jedes Unternehmen ein Konzept für die Verwaltung seines MRO-Prozesses und der entsprechenden Ausrüstungen. Die Einrichtung eines umfassenderen und automatisierteren MRO-Prozesses ist jedoch mit Vorlaufkosten verbunden. Zur Umgestaltung ihres MRO-Prozesses müssen Unternehmen gegebenenfalls neue Ausrüstungen, Tools oder Software und Hardware kaufen.
- Probleme der organisatorischen Umstellung: Zur Einführung eines stärker regulierten MRO-Prozesses müssen Mitarbeiter umgeschult und neue Software und automatisierte Tools angeschafft werden. Die Zustimmung des Führungsteams, klare Richtlinien und Erwartungen sowie eine umfassende Schulung sind erforderlich. Alle Komplikationen im Vorfeld lösen sich aber auf, sobald das Team geschult und der Prozess effizienter gestaltet ist.
- Technologische Integration: Technologische Lösungen wie computergestützte Wartungsmanagementsysteme (CMMS3) oder Enterprise-Asset-Management-Systeme (EAM4) lassen sich nicht über Nacht integrieren. Sie erfordern Geduld und möglicherweise parallele Wege, d. h. die Nutzung des vorhandenen Systems, während das neue implementiert, getestet und eingeführt wird.
Wartung, Reparatur und Betrieb
Die vorausschauende Wartung erleichtert die Vorhersage des künftigen potenziellen Zustands von Ausrüstungen, anhand dessen sich bestimmen lässt, wann Wartungsarbeiten durchgeführt werden sollten.
Bei der zuverlässigkeitsorientierten Instandhaltung (RCM) handelt es sich um einen Prozess, mit dem Unternehmen bestimmen, welche physischen Anlagen (z. B. Maschinen oder Tools) für die Herstellung ihrer Produkte notwendig sind, und eine umfassende Strategie entwickeln, um sie auf einem optimalen Niveau betriebsbereit zu halten.
CMMS, kurz für Computerized Maintenance Management System, ist eine Software, die die Verwaltung von Anlagen, die Planung von Wartungsarbeiten und die Verfolgung von Arbeitsaufträgen erleichtert.
Geben Sie den Anwendern die Funktionen an die Hand, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die zur Verbesserung der Gewinnspannen, zur Erhöhung der Service-Levels und zur Minimierung ungeplanter Ausfallzeiten beitragen.
Fußnoten
1 Understanding „Spares Criticality“ in your MRO inventory, IBM, 21. Juni 2021
2 What is preventive maintenance? IBM
3 What is a CMMS? IBM
4 What is a EAM? IBM