Veröffentlicht: 22. Januar 2024
Mitwirkende: Stephanie Susnjara, Ian Smalley
Hybrid Cloud Management (HCM) umfasst die Überwachung und Verwaltung der IT-Infrastruktur und Services eines Unternehmens und zwar gleich, ob lokal, in der Private Cloud, in der Public Cloud oder beim Edge Computing.
Hybrid Cloud Management kombiniert Softwarelösungen zu einer einheitlichen Verwaltungsplattform für die Gestaltung, Bereitstellung und Verwaltung von Rechenressourcen. In dieser flexiblen Lösung werden Automatisierung, künstliche Intelligenz (KI) und weitere Technologien kombiniert, um Steuerung und Transparenz zu zentralisieren, wodurch eine zentrale Oberfläche zur Optimierung der Kosten, Leistung, Compliance und Sicherheit in allen Bereichen entsteht.
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Die Architektur der Hybrid Cloud integriert die Ressourcen und Services aus einer Kombination aus On-Premises, Private Cloud und Public Cloud Infrastrukturen. In dieser Umgebung werden automatisierte Workloads orchestriert, mit denen Daten schnell und sicher, basierend auf Geschäftsanforderungen und Anwendungsfällen, über die beste cloudbasierte Umgebung hinweg geteilt werden können.
Moderne Unternehmen verlassen sich auf Hybrid Cloud Computing, da diese Lösung im Vergleich zu herkömmlichen lokalen Infrastrukturen mehr Flexibilität, Skalierbarkeit und Kostenoptimierung bietet. Laut dem IBM Transformation Index: State of Cloud haben sich mehr als 77 % der Geschäfts- und IT-Experten für einen Hybrid-Cloud-Ansatz entschieden.
Eine Hybrid-Cloud-Umgebung besteht aus drei wesentlichen Komponenten:
On-Premises (auch „On-Prem“ genannt) ist eine herkömmliche Form des Computing, bei der ein Unternehmen für den Betrieb und die Verwaltung der Computing-Ressourcen, Netzwerke, Speicher und Software auf Hardware und Servern an eigenen physischen Standorten wie Bürogebäuden oder einem lokalen Rechenzentrum zuständig ist.
Private Cloud ist eine Cloud-Computing-Umgebung, in der alle Ressourcen isoliert und exklusiv für einen Kunden betrieben werden. Private Cloud vereint mehrere Vorteile des Cloud Computing mit der Sicherheit und Kontrolle einer lokalen IT-Infrastruktur.
Public Cloud ist eine Form von Cloud Computing, bei der ein Anbieter von Multi-Tenant-Cloud-Diensten – wie Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Services, IBM Cloud oder Microsoft Azure – verschiedene Ressourcen im Bereich Public Cloud wie beispielsweise einzelne Virtual Machines (VM) und Public-Cloud-Services über das Internet hostet.
Zu den cloudbasierten Service- und Managementtools zählen folgende:
Eine Hybrid-Cloud-Umgebung umfasst außerdem effektive Netzwerkfunktionen zur Unterstützung der Datenübertragung zwischen einzelnen Umgebungen. Diese Konnektivität erfolgt normalerweise mithilfe von Wide Area Networks (WAN), virtuellen privaten Netzwerken (VPN) und Programmierschnittstellen (API).
Ein Hybrid-Cloud-Modell für Unternehmen ist in der Regel in eine Multicloud integriert. Diese bezieht sich auf Cloud-Computing-Services von mehr als einem Cloud-Provider. Mit dem Multicloud-Ansatz können Unternehmen Services von verschiedenen Cloud-Anbietern auswählen und so verhindern, von einem einzelnen Anbieter abhängig zu werden. Mit einer hybriden Multicloud-Umgebung vermeiden Unternehmen eine Anbieterbindung und profitieren von einer verbesserten Flexibilität und Kostenkontrolle.
Eine hybride Multicloud-Umgebung ist entscheidend für die Unterstützung von Microservices (oder Microservice-Architekturen), eine Herangehensweise an die Entwicklung von cloudnativer Software, bei der die Software kleinere unabhängige Services enthält, die über Programmierschnittstellen (API) kommunizieren. Anders als beim herkömmlichen monolithischen Ansatz ermöglichen Microservices DevOps und anderen Entwicklungsteams das Ansprechen einzelner Services als getrennte Einheiten, was die Entwicklung, Tests und Bereitstellung der Cloud vereinfacht.
Microservices werden in Containern bereitgestellt – überschaubare Software-Pakete, die nur aus dem Anwendungscode und für die Ausführung erforderlichen, virtualisierten Betriebssystemabhängigkeiten bestehen. Eine Plattform für die Container-Orchestrierung – in der Regel Docker Swarm oder Kubernetes – automatisiert dann die Bereitstellung über Cloud-Umgebungen hinweg.
Das hybride Multicloud-Management ist für die IT-Infrastruktur großer Unternehmen zum Standardmodell geworden. Mehr als 97 % der Unternehmen verwenden mehr als eine Cloud und bei den meisten von ihnen sind es sogar zehn oder mehr Clouds(PDF).
Da Unternehmen zunehmend hybride Cloud IT-Modelle mit Multicloud-Umgebungen ausbauen, führt die Einführung mehrerer Cloud-Plattformen für Unternehmen aller Branchen zunehmend zu komplexeren Problemen. Zu diesen komplexen Herausforderungen zählen die folgenden:
Bei der Implementierung der Hybrid Cloud werden vertrauliche Daten und Workloads aus unterschiedlichen Umgebungen verschoben, was die Angriffsfläche vergrößert und das Risiko einer Datengefährdung steigert. Fehlkonfigurierungen in der Cloud – Fehler oder Störungen bei der Konfigurierung von Cloud Ressourcen und Assets – stellen eine besonders große Bedrohung dar, da es hierbei zu Sicherheitslücken kommen kann und das Risiko von Cyberangriffen und Datenschutzverletzung steigt.
Angesichts dieser vielen verschiedenen beweglichen Teile fällt es Teams immer schwerer, die Abläufe der hybriden Multicloud-Umgebung zu überwachen und einen Überblick zu behalten. Es wird nicht nur immer schwieriger, Sicherheitsbedrohungen vorherzusehen, die Daten können auch in Silos oder fragmentiert gespeichert werden, was dazu führt, dass datengestützte Erkenntnisse, die den geschäftlichen Nutzen steigern, schwieriger zu erfassen sind. Ohne die nötige Transparenz kann ein Cloud-Sprawl – ein unbeabsichtigter Mangel an Kontrolle eines Unternehmens über seine Cloud-Computing-Ressourcen – zu Ineffizienzen und unnötigen Kosten führen.
Die Einführung einer Hybrid Cloud beinhaltet auch die Verwaltung mehrerer Cloud-Rechnungen. Trotz des mit CSPs verbundenen Standardmodells mit nutzungsbasierter Bezahlung, bei dem die Cloud-Abrechnung auf Basis von Metriken wie der Anzahl der genutzten Gigabytes an Daten erfolgt, können die Kosten der Hybrid Cloud aufgrund der Cloud-Nutzung und der Abrechnungskomplexität mehrerer CSPs und anderer Drittanbieter ziemlich unübersichtlich werden.
Da Workloads in allen Umgebungen auf unterschiedlichen Hardware-Ressourcen ausgeführt werden, benötigen Unternehmen eine umfassende Möglichkeit zur Verwaltung der Workloads, wo auch immer diese sich befinden. Der Wert, der sich aus dem Einsatz vollständig hybrider Multicloud-Plattformen und Betriebsmodelle im großen Maßstab ergibt, ist 2,5-mal so hoch wie der Wert, der sich aus dem Einsatz einer einzigen Cloud-Plattform und eines einzigen Anbieters ergibt(PDF), was den Bedarf an Lösungen für das Hybrid Cloud Management erhöht.
Diese Lösungen unterstützen Unternehmen bei folgenden Dingen:
Das Hybrid Cloud Management optimiert die Verwaltung von Daten, Servern und Lebenszyklen von Anwendungen in allen Umgebungen. Dazu gehören Edge-Standorte, die Verringerung von Latenz und die Verbesserung der Benutzererfahrung, indem eine effiziente Datenverarbeitung näher an den Endbenutzer rückt.
Das Hybrid Cloud Management ermöglicht es Unternehmen, Ressourcen (wie Netzwerke, Verarbeitungsleistung, Datenspeicherkapazitäten etc.) je nach Geschäftsanforderungen besser nach oben oder unten zu skalieren.
Das Hybrid Cloud Management basiert auf Observability-Funktionen zur automatisierten Überwachung und Transparenz verteilter Unternehmensanwendungen zur schnelleren und automatisierten Problemlösung und -behebung.
Das Hybrid Cloud Management unterstützt die Anwendungsmodernisierung, die die Leistung der Softwarebereitstellung durch die Aktualisierung (nicht durch Ersetzen) bestehender Legacy-Workloads und das Aufbrechen monolithischer Anwendungen in Microservices verbessert. Führende Unternehmen wie Amazon, Netflix, Uber und Etsy verwenden Microservices, um Wettbewerbsvorteile mit innovativeren Funktionen und schnelleren Updates zu nutzen und damit die Customer Experience zu verbessern.
Bevor Unternehmen die Verwendung technologiebasierter Tools zur Erstellung einer einheitlichen Plattform für das Hybrid Cloud Management in Betracht ziehen, müssen sie eine Strategie für das Hybrid Cloud Management entwickeln. Je nach jeweiligen Geschäftszielen sieht zwar jede Strategie des Hybrid Cloud Managements anders aus, an diese grundlegenden Schritte sollte sich jedoch jedes Unternehmen halten:
Eine einheitliche Hybrid-Cloud-Plattform kann eine Vielzahl an proprietären oder Open-Source-Tools für Software-Management beinhalten. Die Hybrid-Cloud-Umgebung jedes Unternehmens ist einzigartig. Dennoch gibt es einige Softwarelösungen in diesem Bereich, die sehr häufig zum Einsatz kommen.
Eine Hybrid Cloud Management Plattform bezieht sich auf eine Suite integrierter Softwarelösungen, die für die Optimierung der Verwaltung und Automatisierung von Workloads in lokalen und Cloud-Umgebungen verantwortlich sind.
Solche Plattformen basieren auf einem einheitlichen Dashboard (also einer zentralen Oberfläche), damit Unternehmen alle Aspekte ihrer Geschäftstätigkeiten besser nachvollziehen können – von Verkaufsmustern über Budgetausgaben bis hin zu Sicherheitsproblemen. Diese Plattformen unterstützen Administratoren und Entwicklungsteams bei der Überwachung und Verwaltung der gesamten IT-Umgebung, einschließlich der Geräte von Mitarbeitern, Server, Netzwerkzubehör, Edge-Standorte und sonstiger Komponenten der IT-Infrastruktur.
Hybrid Cloud Management Plattformen nutzen immer häufiger KI und maschinelles Lernen (ML), um die Bereitstellung von Ressourcen und Anwendungen, die Verwaltung der Sicherheit, die Optimierung der Leistung und die Bereitstellung datengesteuerter Erkenntnisse zu automatisieren.
Tools für die Orchestrierung wie Kubernetes ermöglichen es IT-Teams, Workflows zu automatisieren, sodass sie sich vermehrt auf andere Aufgaben konzentrieren können. Die Automatisierung der Hybrid Cloud unterstützt auch Cloud Bursting, womit Unternehmen eine bessere Überwachung an die Hand gegeben wird, wenn die Anforderungen der Anwendung und die Rechenkapazitäten einer Private Cloud ihren Höhepunkt erreichen. Wenn die Anforderung einen festgelegten Wert überschreitet, wird der Workload-Traffic bei Bedarf an eine Public Cloud umgeleitet. Das Verschieben von Workloads in eine Public Cloud macht Ressourcen wieder für wichtige Anwendungen innerhalb der Private Cloud verfügbar.
Eine Lösung für das Hybrid Cloud Management unterstützt einen Zero-Trust-Sicherheitsansatz, da sie über ein zentrales Dashboard sämtliche Aktivitäten in allen Umgebungen überwacht und so den Stakeholdern die nötige Transparenz ermöglicht, um potenzielle Sicherheitsbedrohungen zu überwachen, zu identifizieren und darauf reagieren zu können. Zu den Komponenten der Sicherheitslösungen gehören:
Eine Software zur Kostenverwaltung der Cloud hilft Unternehmen dabei, die Ressourcen der Cloud zu überwachen, um eine Überbereitstellung zu vermeiden, die SaaS-Ausgaben zu senken und den Return on Investment zu maximieren. Diese Tools automatisieren die effiziente Nutzung von Computing, Cloud-Speichern und Netzwerkressourcen, um die Gesamtkosten der Cloud zu minimieren.
Geschäftliche Anforderungen und gesetzliche Vorgaben entwickeln sich stetig weiter. Softwaretools für die Hybrid Cloud können Compliance-Updates und Warnmeldungen automatisieren, damit Unternehmen in Bezug auf die sich stetig ändernden Regeln und Vorschriften auf dem Laufenden bleiben.
Nutzen Sie eine innovativere Strategie, um eine grundlegende Unternehmenstransformationen mit Hybrid-Cloud-Lösungen zu ermöglichen. IBM unterstützt ihre Kunden dabei, fundierte architektonische Entscheidungen zu treffen, um schnell Ergebnisse zu erzielen und ihre Unternehmen zukunftssicher zu machen, was wiederum eine nachhaltige Wertschöpfung ermöglicht.
Überwachen Sie Ihre IBM® Power-Infrastruktur mit einer flexiblen SaaS-Lösung Die IBM® Cloud Management Console wird als Service ausgeführt, der in der IBM Cloud gehostet wird, sodass Unternehmen keine Software zur Überwachung der Infrastruktur benötigen.
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Auf dem Weg zur Modernisierung von Anwendungen und Daten entscheiden sich die meisten Unternehmen für eine Hybrid-Cloud-Strategie, bei der Anwendungs- und Daten-Workloads ausgewogen in die Public-Cloud-Umgebung bzw. die Private-Cloud-Umgebungen verteilt werden. Unternehmen benötigen eine robuste Managementlösung, die in verschiedenen Infrastrukturen funktioniert, damit alle Systeme reibungslos laufen können.
Die Hybrid Cloud vereinfacht und integriert die verschiedenen Elemente eines großen Cloud-Portfolios in ein einziges, kohärentes Gefüge von Funktionen. Allerdings ist mehr erforderlich als lediglich die Einführung einer Hybrid Cloud. Um von den Vorteilen – Vereinfachung und Integration der IT-Landschaft – zu profitieren, müssen Unternehmen den richtigen Umgang mit der Hybrid Cloud beherrschen.
Neue Managementlösungen und Bereitstellungsmethoden können dazu beitragen, die Leistung zu optimieren, die Kosten zu kontrollieren, schnellen Zugriff zur Cloud bereitzustellen und Ihre Kombination aus Anwendungen, Umgebungen und Daten zu sichern, unabhängig davon, ob sich diese in einem Rechenzentrum oder in der Cloud befinden.
Hybrid Clouds kombinieren und vereinen Public Clouds, Private Clouds und On-Premises-Infrastrukturen, um eine einzige, flexible und kostenoptimale IT-Infrastruktur zu schaffen.
IBM KMUs erklären, was Sie über die Hybrid Cloud wissen müssen, was eine Hybrid Cloud überhaupt ist und wie ihre Architektur funktioniert.
Cloud Computing ermöglicht es Kunden, Infrastruktur und Anwendungen über das Internet zu nutzen, ohne diese lokal zu installieren und zu warten.