Immer häufiger werden KI und Bots eingesetzt, um das ESG-Profil eines Unternehmens anhand öffentlich zugänglicher Daten zu bewerten. Diese als „Data Scraping“ bekannte Praxis stellt eine neue Herausforderung für Unternehmen dar, da die zur Bewertung verwendeten Daten weitgehend außerhalb ihrer Kontrolle liegen.
Es gibt eine ganze Reihe von Anbietern, die ESG-Daten aus unterschiedlichen Quellen beziehen, um ESG-Unternehmensprofile zu erstellen. Zu diesen Quellen gehören Ranglisten und „Best-of“-Listen, Produktbewertungswebsites, Beiträge und Kommentare in sozialen Medien, Unternehmensdatenbanken und Nachrichtenartikel.
Obwohl diese Bewertungssysteme und die durch Data Scraping gesammelten Daten nicht den Kontext, die verwendete Methodik oder die Detailgenauigkeit abbilden, die die meisten Anleger benötigen, verbreiten sich diese Praktiken immer mehr.
Vorbereitung einer KI-gestützten ESG-Bewertung
Da das Data Scraping immer häufiger angewendet wird, sollten Investment- und Nachhaltigkeitsteams den folgenden Ansatz in Betracht ziehen, um die Kontrolle über ihre Daten zurückzugewinnen und die ESG-Bewertung ihrer Unternehmen vor den unvermeidlichen Nachteilen eines KI-gesteuerten Scrapings zu schützen.
- Schritt 1: Finden Sie heraus, welche Rating-Agenturen Sie ansprechen müssen. Sprechen Sie Ihre wichtigsten institutionellen Anleger an und fragen Sie sie, welche Rating-Agenturen sie nutzen.
– Schritt 2: Finden Sie heraus, welche Daten diese Rating-Agenturen verwenden und wie sie diese erlangen. Fragen Sie nach Möglichkeit direkt bei den Rating-Agenturen nach oder recherchieren Sie ggf. online, um die erforderlichen Informationen zu finden.
– Schritt 3: Stellen Sie sicher, dass Ihre Daten sowie die Orte, an denen Sie diese bereitstellen, den Anforderungen der Rating-Agenturen entsprechen.Befolgen Sie dazu die folgenden Tipps:
Ermittlung der besten Schlüsselwörter
Überprüfen Sie die öffentlich verfügbaren Informationen Ihres Unternehmens, um sicherzustellen, dass die durch KI Data Scraping und von Bots erfassten Daten korrekt sind. Führen Sie eine Analyse der verwendeten Terminologie durch und passen Sie sie an, um sie klarer zu gestalten. Diese Analyse sollte auf die Website Ihres Unternehmens, Vergleichswebsites und Unternehmensdatenbanken wie Bloomberg angewendet werden.
Einsatz von Social Listening
Verfolgen Sie Online-Unterhaltungen über Ihr Unternehmen, um festzustellen, welche Informationen zu Ihnen veröffentlicht wurden, und korrigieren Sie unzutreffende Aussagen. Beispiele hierfür sind Kundenbewertungen, Google-Brancheneinträge und Kommentare bzw. Erwähnungen von Kunden in den sozialen Medien.
Ausweitung der öffentlich zugänglichen ESG-Informationen
Stellen Sie weitere Daten in Nachhaltigkeitsaktionsplänen und -berichten bereit. Veröffentlichen Sie ergänzende Dokumente, in denen die ESG-Leistungen und -Bemühungen Ihres Unternehmens näher erläutert werden. Diese Daten können dann auf der Website Ihres Unternehmens, in sozialen Medien und auf anderen Plattformen veröffentlicht werden.