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Kompostierung
Veröffentlicht: 19. Mai 2024
Mitwirkende: Julie Rogers, Alexandra Jonker
Kompostierung ist der Prozess der Wiederverwertung organischer Materialien zu zersetztem Material, das als Kompost bezeichnet wird. Bei Kompost handelt es sich um einen natürlichen, nährstoffreichen Dünger, der zur Anreicherung von Boden und Pflanzen verwendet werden kann.
Beim Kompostieren handelt es sich um einen kontrollierten, aeroben (sauerstoffbedürftigen) Prozess, der die natürliche Zersetzung von organischen Abfällen fördert. Dieser Prozess kann beschleunigt werden, indem ein ideales Umfeld für Bakterien, Pilze, Würmer und andere zersetzende Organismen geschaffen wird.
Kompostierung ist eine gute Alternative, organisches Material aus dem Abfallkreislauf zu nehmen. Dazu gibt es viele Möglichkeiten, wie die Wurmkompostierung und das Heiße Kompostieren. Dafür sind viele Orte vorgesehen, z. B. gewerbliche Kompostieranlagen, kommunale Kompostieranlagen und die in privaten Haushaushalten.
Die bei der Kompostierung entstehende Masse ist krümelig wie frische Erde und kann im Garten- und Landschaftsbau und in der Landwirtschaft zur Förderung des Pflanzenwachstums verwendet werden.
Die Kompostierung ist andauernd, denn der vollständige Abbau von organischen Materialien zu Kompost dauert Monate. Mikroben ernähren sich vom Komposthaufen. Diese Mikroorganismen brauchen Wasser zum Verdauen, Sauerstoff zum Atmen und Kohlenstoff und Stickstoff als Nährstoff. Für einen effektiven Prozess müssen diese vier Anteile ausgewogen sein.
Idealerweise sollte ein Kompostbehälter ein ausgewogenes Verhältnis aufweisen: zwei bis drei Teile kohlenstoffreiches Material zu einem Teil stickstoffreiches Material. Kohlenstoffreiche Stoffe, sogenanntes Grünzeug, sind z. B. Obst- und Gemüseabfälle, Grasschnitt und Kaffeesatz. Stickstoffreiche Materialien sind kleinere Teile pflanzlichen Materials wie Gartenabfälle, trockene Blätter, Holzspäne, Zweige und geschreddertes Papier.
Währenddessen sorgt Wasser für mehr Feuchtigkeit und ernährt die Mikroben. Ein gut angereicherter Komposthaufen behält den nötigen Feuchtigkeitsgehalt bei und fühlt sich an wie ein ausgewrungener Schwamm. Außerdem haben Kompostierer eine Belüftung, sodass die Mikroorganismen genügend Sauerstoff erhalten. Der Haufen wird im Sommer einmal pro Woche umgeschichtet oder belüftet, im Winter reicht es aus, wenn er alle drei bis vier Wochen umgeschichtet wird.
Zu den Vorteilen zählen:
Durch die Kompostierung wird organischer Abfall reduziert. Die Verarbeitung von Lebensmittelabfällen, einschließlich Küchenabfällen und Gartenabfällen, ist eine Belastung für die Umwelt. Kompostierung kann eine kostengünstige Lösung für die Abfallwirtschaft sein, die den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens verringert. Sie reduziert die Abfallmenge, die auf Deponien landet. Nach Angaben der US-Umweltschutzbehörde (EPA) machen Lebensmittel und Gartenmaterial etwa 24 % der städtischen Feststoffabfälle auf Deponien aus.1
Die Kompostierung kann für die Verbesserung landwirtschaftlicher Systeme und die Erhaltung gesunder Böden unerlässlich sein. Wenn Kompost Mulch- oder Blumenerde zugesetzt wird, verbessert er die Bodenfruchtbarkeit und verringert die Abhängigkeit von kommerziellen und chemischen Düngemitteln. Außerdem gelangen dadurch nützliche Mikroben in den Boden, die dazu beitragen, Krankheitserreger zu bekämpfen und einige durch den Boden übertragene Krankheiten zu reduzieren. Die Zusatzstoffe für den Boden fügen drei wichtige Pflanzennährstoffe hinzu: Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie Spuren anderer wichtiger Elemente wie Eisen und Zink.
Die Reduzierung der Menge an Lebensmittelabfällen und Pflanzenabfällen, das auf Mülldeponien entsorgt wird, kann verhindern, dass starke Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. Der Grund dafür ist, dass organische Stoffe durch aerobe Zersetzung abgebaut werden, d. h. sie werden von Mikroorganismen abgebaut, die Sauerstoff verbrauchen.
Wenn kompostierbare Abfälle, wie z. B. Essensreste, auf einer Deponie landen, werden sie unter anderem Müll begraben, wodurch die Sauerstoffzufuhr unterbrochen wird, und als Nebenprodukt entsteht Biogas. Dieses Biogas besteht zu etwa 50 % aus Methan und zu 50 % aus Kohlendioxid. Obwohl viele Großdeponien Methan-Abscheidesysteme einsetzen, wird nicht das gesamte Gas aufgefangen, sodass Deponien nach Angaben der EPA die drittgrößte Quelle für vom Menschen verursachte Methanemissionen sind.
Weil die Erde durch Kompost Wasser aufnehmen und speichern kann, unterstützt er die Gemeinden bei der Anpassung an die negativen Auswirkungen des Klimawandels, z. B. an extreme Wetterverhältnisse. Mit Kompost gedüngter Boden speichert mehr Wasser, mildert die Auswirkungen von Trockenheit und verhindert den Schadstoffabfluss bei Überschwemmungen. Kompost bindet auch Kohlenstoff im Boden, was zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beiträgt.
Durch die hohen Temperaturen, die beim Zersetzungsprozess entstehen, können Krankheitserreger, Pestizide und Unkrautsamen im Kompostmaterial reduziert werden. Dies gilt insbesondere, wenn mindestens Temperaturen von 55 °C (130 °F) vorherrschen. Dann spricht man von Heißkompostierung.
Tierische Produkte können jedoch immer noch Krankheitserreger enthalten, die möglicherweise den Kompostierungsprozess überstehen. Deswegen sollte die Kompostierung von tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern, Knochen, Fett und Milchprodukten vermieden werden. Auch befallene Pflanzen, die den fertigen Kompost beeinträchtigen könnten, sollte ebenfalls vermieden werden.
Nicht kompostierbar sind anorganische Materialien wie Kunststoffe, aber auch Materialien wie behandeltes Holz, glänzendes oder verklebtes Papier und Kartonagen. Teebeutel sind in Ordnung, ohne die Heftklammern, ebenso wie Eierschalen. Haustierabfälle sollten nicht für die Kompostierung im Garten verwendet werden, aber je nach lokalen Richtlinien können sie in Kompostieranlagen abgegeben werden.
Eine andere Form eines Kompostierungssystems ist die Wurmkompostierung. Dabei wird ein Wurmbehälter aus unbehandeltem Holz oder Kunststoffbehältern verwendet, der entweder drinnen oder draußen aufbewahrt wird. Die Einstreu besteht in der Regel aus Sägemehl, zerkleinertem Karton, Stroh oder Gartenabfällen wie trockenen Blättern. In der Regel dauert es drei bis sechs Monate, bis der Wurmkompost – oder Wurmhumus – vom Boden des Wurmbehälters geerntet werden kann.
Nur bestimmte Arten an Regenwürmern können für die Wurmkompostierung verwendet werden. Die gängigsten sind die sogenannten Kompostwürmer, die schnell Abfall aufnehmen.2
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1 „Quantifying Methane Emissions from Landfilled Food Waste“ (Link außerhalb von ibm.com), EPA, 22. Januar 2024.
2 „How to Create and Maintain an Indoor Worm Composting Bin“ (Link außerhalb von ibm.com), EPA, 3. Januar 2024.