Bernhardt Furniture Co.

Digitale Transformation in 10 Wochen

Um eine maximale Anpassungsfähigkeit zu erreichen, ersetzte Bernhardt sein administratives Backend durch eine Microservices-Architektur und eine API-Infrastruktur in einer Hybrid-Cloud-Umgebung. Außerdem setzte das Unternehmen zur schnellen und kontinuierlichen Verbesserung seiner Dienste auf einen DevOps-Ansatz.

Aufgabenstellung

Bernhardt Furniture Co. benötigte eine schnellere Methode zur Bereitstellung von Erweiterungen für Geschäftsanwendungen und eine flexiblere Architektur zur Unterstützung neuer Funktionen und Bewältigung des schnellen Wachstums.

Umsetzung

Bernhardt unterstützt nun Geschäftsanwendungen mit einer Microservices-Architektur und API-Infrastruktur in einer Hybrid-Cloud-Umgebung. Außerdem setzte das Unternehmen zur schnellen und kontinuierlichen Verbesserung seiner Dienste auf einen DevOps-Ansatz.

Ergebnisse 20 % mehr Kunden,
die von Verkäufern während Verkaufsveranstaltungen erreicht werden
20 % Umsatzsteigerung
durch verbessertes Kundenengagement und Bestellmöglichkeiten
Transformiert die IT in einen strategischen Partner,
der proaktiv neue Geschäftsfunktionen bereitstellen kann
Aufgabenstellung – die Geschichte
Notwendigkeit einer flexibleren IT

„Personalisierung ist ein sehr wichtiger Teil unserer Arbeit. Der Kunde erwartet perfekte Qualität in jedem Bereich des Kundenerlebnisses – nicht nur bei den Produkten, sondern auch beim Service“, erklärt Alex Bernhardt Jr., President und Chief Executive Officer (CEO) von Bernhardt Furniture Co. Mit Blick auf die Servicequalität hat Bernhardt im Jahr 2014 in nur 10 Wochen den Kundenkontakt auf seiner größten Verkaufsveranstaltung, dem alle zwei Jahre stattfindenden High Point Market, grundlegend verändert. In Zusammenarbeit mit dem IBM jStart Emerging Technologies Team und unter Verwendung der IBM Cloud Platform as a Service (PaaS) führte das Unternehmen eine mobile Vertriebs- und Analyselösung ein, den Bernhardt Virtual Showroom, der die Effektivität des Vertriebspersonals steigerte. Gleichzeitig konnte Bernhardt die Konfiguration seiner physischen Ausstellungsräume optimieren und so den Umsatz um 20 Prozent erhöhen. Gegenüber dem vorherigen, papierbasierten Vertriebsprozess bedeutete die digitale Transformation einen großen Sprung nach vorn. Der unmittelbare Erfolg und die schnelle Akzeptanz der mobilen App führten jedoch schnell zu einer Überlastung der zugrunde liegenden Back-End-Architektur.

Als die IT-Abteilung von Bernhardt und das IBM Team die Virtual Showroom App zum ersten Mal in Betrieb nahmen, wurde sie mit einer monolithischen IT-Architektur erstellt. Eine Anwendung übernahm alle Verwaltungsfunktionen, welche die vom Verkaufspersonal genutzte Apple Mobile App unterstützen. Als die Nutzung der App zunahm, kam es zu Engpässen in den Back-End-Verwaltungsprozessen. Außerdem führte ein Problem in einem Prozess zu Problemen mit der gesamten App. „Wir brauchten Flexibilität, um schnell auf verschiedene Herausforderungen reagieren zu können“, sagt Lacey Griffith, IT-Direktorin bei Bernhardt. „Die Dinge sind schnelllebig und wir müssen sicherstellen, dass die von uns für unsere Benutzer bereitgestellten Services so schnell reagieren können, wie es das Geschäft erfordert.“ Bernhardt erkannte, dass es durch eine Änderung seines Ansatzes für die IT-Architektur eine größere Skalierbarkeit und schnellere Verbesserungen erreiche konnte – und das nicht nur für den Virtual Showroom, sondern auch für andere Geschäftsanwendungen. Dies war eine Gelegenheit, das Unternehmen für kontinuierliche Verbesserungen in den Bereichen Betrieb und Service zu positionieren.

Wir nutzen APIs zur Erschließung neuer Möglichkeiten und verschaffen dem Unternehmen neue Erkenntnisse. Daraufhin können Veränderungen vorgenommen werden, die auf das Geschäftsergebnis einzahlen. Lacey Griffith Director of IT Bernhardt Furniture Co.
Umsetzung – die Geschichte
APIs, Hybrid-Cloud und DevOps

Die IT-Abteilung von Bernhardt und die Experten der Teams von jStart Emerging Technologies und IBM Cloud arbeiteten als ein integriertes Team und setzten zwei Verfahren ein, um ein neues Maß an Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit zu erreichen. Für eine flexiblere Architektur ersetzte man die monolithische Back-End-Anwendung durch eine Microservices-Architektur und eine API-Infrastruktur (Application Programming Interface), die in einer Hybrid-Cloud-Umgebung läuft. Um die kontinuierliche Entwicklung und Wartung zu beschleunigen, übernahm das Team das DevOps-Modell für die Anwendungsentwicklung.

In gewisser Weise hat das Team von IBM und Bernhardt die Back-End-Architektur verbessert, indem es sie zunächst in Einzelteile zerlegt hat. Wo zuvor eine einzige Anwendung mit mehreren Verwaltungsprozessen existierte, wurden neun Microservices für diese Prozesse eingerichtet. Dann integrierte man die Microservices über APIs in einer Hybridumgebung aus Cloud- und lokal gehosteten Plattformen. Dank der APIs, die zur Verbindung und gemeinsamen Nutzung von Daten zwischen den Prozessen dienen, können die jetzt getrennten Teile immer noch als eine einheitliche Anwendung funktionieren, jedoch ohne die leistungseinschränkenden Abhängigkeiten der alten Architektur. Wenn nun bei einem Prozess ein Engpass oder ein Ausfall auftritt, funktionieren die anderen weiterhin unabhängig voneinander. So kann sich das Team auf das jeweilige Problem konzentrieren, ohne sich Gedanken über die Auswirkungen auf andere Prozesse zu machen. Griffith meint: „Die Microservices-Architektur hat uns die nötige Betriebszeit und Flexibilität verschafft, um die Anforderungen unserer Benutzer und Kunden zu erfüllen.“

Die Hybrid-Cloud-Umgebung unterstützt die Leistung weiter, da Bernhardt jeden Service auf die Plattform aufsetzen kann, die für die jeweilige Funktion die besten Möglichkeiten bietet. So basieren beispielsweise mehrere Virtual Showroom APIs und Microservices auf IBM WebSphere Application Server Liberty Core-Software und werden auf der öffentlichen IBM Cloud-Plattform ausgeführt. Der Microservice für das Content-Management, der offizielle Informationen zu Produkten und Ausstellungsräumen enthält, läuft in der IBM Cloud-Infrastruktur und wird von einem IBM Cloudant NoSQL-Datenbankservice unterstützt, der auf der IBM Cloud-Plattform läuft. Und die Open-Source-Analysesoftware Apache Spark läuft in einem Hochleistungscluster von IBM Power Systems Servern, die in einer lokalen IBM Einrichtung gehostet werden.

Wenn Bernhardt in Zukunft neue Dienste für andere Geschäftsbereiche einführt und sich die Geschäfts- und Leistungsanforderungen zwangsläufig ändern, kann das Unternehmen bei Bedarf einzelne Dienste zwischen Cloud- und On-Premises-Plattformen portieren. Um beispielsweise die hohe Systemauslastung des High Point Market zu bewältigen, kann das Team einen Docker-Container einsetzen, um den Content-Management-Service aus der Cloud in ein lokales Netzwerk mit dedizierten IT-Ressourcen zu verlagern.

Für Bernhardt sind APIs sowohl die Verbindungen, welche die Microservices-Architektur zusammenhalten, als auch die Bindeglieder zur Innovation. Da sie sprachunabhängig sind, erleichtern sie die Integration mit einer Vielzahl von Services. Das bedeutet, dass Bernhardt relativ einfach neue Funktionen in seine Geschäftsanwendungen integrieren kann. So hat das Team zum Beispiel die „Virtual Showroom“-Lösung mit zwei externen Services erweitert, die über den Drittanbieterkatalog der IBM Cloud-Plattform verfügbar sind: SendGrid-Software für automatisierte E-Mails zu Produktbestellungen und Redis-Software, um Geschäftsanwendern ein Single Sign-on (SSO) für die gesamte Virtual Showroom-Umgebung zu ermöglichen. Andere APIs ermöglichen es dem Unternehmen, die Analysesoftware Apache Spark mit IoT-Funktionen (Internet of Things) zu kombinieren, um ein klares Bild der Besucherströme im Möbel-Showroom zu erhalten und festzustellen, wie oft bestimmte Produkte angesehen oder übersehen werden. „Wir nutzen diese APIs, um neue Möglichkeiten zu erschließen und dem Unternehmen neue Erkenntnisse zu verschaffen“, sagt Griffith. „So können spontan Änderungen vorgenommen werden, die auf das Geschäftsergebnis einzahlen.“

Um den größten Nutzen aus der flexibleren, modifizierbaren Architektur zu ziehen, unterstützt das Team von Bernhardt und IBM die Effizienz der Softwareentwicklung durch die Übernahme des DevOps-Modells. Griffith erklärt dazu: „DevOps bedeutet kleinere Zyklen und schnelleres Feedback. Es hat unsere Geschwindigkeit und Genauigkeit bei der Lösungsentwicklung erhöht, die den Anforderungen des Unternehmens entsprechen.“ Das Team nutzt IBM Cloud DevOps Services, um das Feedback der Benutzer und die Zusammenarbeit zu erleichtern, die Entwicklungs- und Testzyklen zu beschleunigen und die Bereitstellung zu automatisieren. Da ständig Rückmeldungen von Vertriebsmitarbeitern und anderen Geschäftsanwendern zur Anwendungsleistung und -funktionalität eingehen, sammelt das Team „Benutzerstorys“ im IBM Cloud DevOps Services-Kollaborationsforum. Anschließend definiert es die spezifischen erforderlichen Verbesserungen und unterteilt diese in eine Reihe von Entwicklungsaufgaben, die auf die entsprechenden Microservices abgestimmt sind. Es kann Aktualisierungen für die verschiedenen Microservices parallel durchführen. Darüber hinaus macht IBM Cloud DevOps Services das Verschieben von aktualisiertem Code von der Entwicklung über die Tests bis zur Produktion zu einer einfachen Drag-and-Drop-Aufgabe.

Nachdem Bernhardt die Virtual Showroom-Lösung drei Mal in Folge auf den High Point Markets eingesetzt hatte, definierte das IT-Team eine Benutzerstory, die zur größten innovativen Funktion führte, die der App bisher hinzugefügt wurde. Die Verkäufer wollten potenziellen Kunden die Möglichkeit geben, mehr Optionen für Produkte zu erkunden, als sie im Ausstellungsraum besichtigen konnten. Was wäre, wenn die Kunden sehen wollten, wie ein bestimmtes Stuhlgestell in einer anderen Ausführung oder einem anderen Stoff aussieht? Was wäre, wenn sie sehen wollten, wie zwei separate Teile zusammen in einem Raum aussehen? Das Team gab diese Szenarien in das IBM Cloud DevOps Services Forum ein, ermittelte die Entwicklungsanforderungen und arbeitete von dort aus weiter. Auf dem nächsten High Point Market nutzte das Vertriebsteam von Bernhardt eine Signature Seating-Funktion der übergeordneten App, um Kunden bei der Zusammenstellung von maßgefertigten Möbelstücken zu helfen und diese in virtuellen Räumen zu betrachten.

Erfolgsgeschichte
Geschäfts- und IT-Transformation

Mit der neuen Virtual Showroom-App können Verkäufer bisher 20 Prozent mehr Kunden während Verkaufsveranstaltungen erreichen und den Umsatz um 20 Prozent steigern. Darüber hinaus nutzt Bernhardt die Vorteile der Microservices-Architektur der IBM Cloud-Plattform, um die Signature Seating-Funktion auf seine Hauptwebsite auszuweiten – mit dem Ziel, das Engagement mit Onlinekunden ganzjährig zu verbessern.

Aber abgesehen von den Geschäftsergebnissen stellt der neue IT-Ansatz für ein Unternehmen mit einer so langen und facettenreichen Geschichte ein äußerst positives Paradoxon dar: Bernhardt hat sich verändert und ist gleichzeitig seiner Vergangenheit treu geblieben. Das Unternehmen ist nicht nur in einen neuen Bereich der Geschäftstechnologie vorgestoßen, sondern hat auch das Bekenntnis zu seinen traditionellen Werten wie Qualität, Innovation und Wachstum bekräftigt. Jetzt kann es seine Kunstfertigkeit und sein modisches Möbeldesign mit einem ebenso ansprechenden, hochmodernen Kundenkontakt verbinden. Und der gesamte Prozess der Einführung von Cloud-Technologien, eines flexiblen Infrastrukturmodells und des DevOps-Prozesses hat die Rolle der IT für Bernhardt neu definiert. „Früher wurden wir nur als Serviceabteilung betrachtet. Wir waren reaktiv und haben lediglich auf Probleme reagiert“, sagt Griffith. Alex Bernhardt Jr. fügt hinzu: „Unter Laceys Leitung ist die IT-Abteilung eine viel proaktivere Einheit, die Probleme löst, von denen ihre Kunden nicht einmal wussten, dass sie sie haben.“ Und damit ist Bernhardt bestens für die Zukunft gerüstet.

Logo von Bernhardt Furniture
Bernhardt Furniture Co.

Als Bernhardt Furniture Co. (Link befindet sich außerhalb von ibm.com) 1889 mit 25 Mitarbeitern gegründet wurde, war es das einzige Industrieunternehmen in Lenoir, North Carolina. Heute hat das Unternehmen, das immer noch seinen Hauptsitz in Lenoir hat und von der Familie Bernhardt geführt wird, 2.100 Mitarbeiter und ist ein weltweit führender Möbelhersteller mit acht Produktionsstätten in den USA und fünf internationalen Niederlassungen. Im Zuge seines Wachstums behielt Bernhardt seinen Fokus auf Produktqualität und Kundenerlebnis bei und gewann viele Auszeichnungen für herausragendes Design.

Gehen Sie den nächsten Schritt

Wenn Sie mehr über die IBM Cloud-Plattform, IBM Cloud DevOps Services, das IBM jStart Emerging Technologies-Team oder die IBM WebSphere Application Server Liberty Core-Software erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an Ihren IBM Vertriebsbeauftragten oder IBM Business Partner, oder besuchen Sie die folgenden Websites:

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Rechtswesen

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Hergestellt in den Vereinigten Staaten von Amerika, Oktober 2016.

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